03.08.2000: Nach Norden der Küste entlang
Wegstrecke (541 Km): Førde - Skei - Utvik - Stryn - Dalsnibba - Geiranger - Valldal - Andalsnes - Molde - Orkanger - Melhus (Trondheim) |
Karte - Spesentabelle |
Nachdem wir Bergen verlassen haben, fahren wir auf der E39 in Richtung Norden durch viele "Tunnelen", über Brücken und Fähren, die alle einen Obolus forderten. Herrlich die Landschaften und die Verwandlungen, die unsere E39 durchmachte: Aus einer Schnellstraße wurde im Handumdrehen eine kleine Bergstraße. Oft wurde der Verkehr von bedächtigen Ziegen aufgehalten, die sich kaum von der Straße treiben ließen
Wir verließen in Byrkielo die E39 um nach rechts in Richtung Hochgebirge abzubiegen: eine ganze Weile am wunderschönen Nordfjord entlang, kamen wir nach Oppstryn wo ich endlich meine Blume fotografieren konnte. Diese Blume hat uns den ganzen Weg lang, sowohl in Dänemark, in Schweden als auch im Süden und Norden Norwegens begleitet. Leider kenne ich den Namen dieser Blume nicht, ich weis nur, daß sie sehr schön und ein liebgewonnener Begleiter war. (Sollte jemand den Namen dieser Blume kennen, so würde ich mich über eine Nachricht sehr freuen. Danke.)
Wir folgte der immer enger werdenden Straße in die Höhe und bemerkten, daß bereits ab 600 Metern Höhe die Statur der Bäume immer mehr abnahm, was uns etwas merkwürdig vorkam. Dann waren wir auf einmal am Hochplateau von Djupvasshytta angelangt. Bereits auf 1034 Metern Meereshöhe gab es keine Vegetation mehr, was in etwa 2500 Höhenmetern unserer Breitengrade entspricht! Ausgezeichnetes Mittagsessen mit Shrimps und Teufelsrochen neben See und Gletscher!.
Weiter geht's nach Dalsnibba, einem überwältigendem Aussichtspunkt auf 1476 Metern Meereshöhe. Die Landschaft raubt den Atem und der Blick schweift 360 Grad über eine Unmenge von verschneiten Berggipfeln und über den Geirangerfjord. Von hier aus erreichten wir über eine apokalyptische aus dem Fels gehauene Straße den Gerangerfjord mit den berühmten Wasserfällen der "Sieben Schwestern".
In dieser Gegend gedeihen Äpfel und Birnen. Wir wollten uns einmal das Vergnügen gönnen, solche Äpfel zu kaufen und entdeckten dabei, daß es auch auf den Lofoten neben den norwegischen Äpfeln, solche mit dem Markenzeichen des Vinschgaues gab. Renato hat einen gegessen und stellte fest, daß die südtiroler Äpfel nach Fisch schmeckten. Es war daher bald klar, daß die LKW's die den Fisch nach Italien exportierten, auf der Rückfahrt südtiroler Obst mit nach Norwegen nahmen. Vielleicht schmeckt ja bei uns der Kabeljau nach Äpfel!
Wir befinden uns immer noch auf der Panoramastraße RV Nr.63 und es ist wirklich eine Freude, darauf zu fahren. Bald erreichen wir wieder eine Fähre und dürfen wieder zahlen, diesmal nach Linge, in Richtung Andalsnes. Weiter geht's durch ein wunderschönes Tal, reich an Erd- und Himbeeren, von denen wir diesmal allerdings keine kauften, da sonst der äußerst langsame Holländer, den wir grade uberholt hatten, wieder vorgefahren wäre. Das konnten wir auf keinen Fall zulassen, da wir uns bereits dem märchenhaften Trollstigen näherten, jener engen Paßstraße, die uns mit ihren Kehren im Nu wieder in alpine Höhe bringen wird. Oben angekommen, fuhren wir an Gletscherseen entlang um dann wieder Richtung Tal abzusteigen. Doch schon bald blockierten Felssäuberungsarbeiten den Verkehr, Arbeiter brachten Felsbrocken zum Absturz auf die Straße und so konnte ich einen dieser wunderbaren Wasserfälle fotografieren.
Nach Andalsnes nahmen wir den RV Nr.64 in Richtung Molde und überquerten mit der Fähre den Langfjorden. Die E39 von Molde nach Trondheim war ein einmaliges Schauspiel, fast immer zwischen Felsen und Ozean und hat uns fast zu schnell nach Trondheim gebracht. Es tut mit auch jetzt noch Leid, diesen Abschnitt nicht mit mehr Ruhe genossen zu haben, aber wir hatten ein klares Ziel vor Augen, und das waren nun einmal die Lofoten.