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24-26.08.2001: von Edland zum Lysefjord (auf der E134 und RV13)

Wegstrecke (515 Km):
Edland - Røldal - Suldalsosen - Sand - Nesvik - Hjelmeland - Tau - Jørpeland - Levik
nbc cartina costi

Ziegen haben wir auf Norwegens Straßen ja einige gesehen, aber Verkehrsschilder die darauf hinwiesen gab es kein einziges, dafür jede Menge Schilder "Achtung Elche". Elch allerdings haben wir nicht einen einzigen zu Gesicht bekommen. Da Ziegen auch in Norwegen warme und trockene Liegeplätze bevorzugen, findet man sie des öfteren mitten auf asphaltierten Straßen; ruhig, glücklich und sehr anhänglich. Kurios die Durchfahrt durch die Herde.

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Wir wären Stunden bei den Ziegen geblieben, aber es gab noch so viel zu entdecken in Norwegen.
Wir fahren weiter auf der E 134 bis nach Røldal zur Stabkirche aus dem 13. Jahrhundert, die von einem noch älteren Friedhof umgeben ist.

Stavkirker sind zwischen dem 12.ten und 14.ten Jahrhundert in Norwegen erbaute Holzkirchen. In diesem Zeitraum sind ungefähr 750 Holzkirchen erbaut worden und es gibt allein in Südwest-Norwegen 29 Stück davon. Die berühmteste und wohl am besten erhaltene ist allerdings nicht die von Røldal, sondern die Stabkirche von Borgund, von der ich später noch berichten werde.

Weiter gehts auf der el RV13 Ryfylkevegen, einer herrlichen Panoramastraße, die sogar ihre eigene el Webseite hat.

Preiswertes und schmackhaftes Mittagessen im Freien bei herrlichem Wetter: Shrimps, Krebsfleisch mit Brot: 120 NOK (14,89 €) für Zwei. Wunderschön war auch der Ort, den wir zum Essen ausgesucht hatten: Sand, ein Dörfchen an der Gabelung zweier Fjorde, mit netten weißen Häusern. Mir wurde das Essen lediglich von drei Wespen vermiest, aber Renato hat auch mit diesen Tieren bald Freundschaft geschlossen, und sie voll Freude gefüttert. Nach diesem Aufenthalt überquerten wir den Jøsenfjord von Nesvik nach Hjelmeland (Fähre: 58 NOK = 7,20 € für Auto und 2 Personen).

Seit wir in Norwegen sind, habe ich mir einen Spruch zu eigen gemacht: "Der Weg ist das Ziel": Es gibt für Norwegen nichts Treffenderes!

Wir mussten noch eine Hytte für die Nacht finden aber es war uns nicht so wichtig wo, denn die gesamte Umgebung war einfach herrlich. Fündig wurden wir dann am Lysefjord, wo wir diese Hytte mieteten und obwohl wir ursprünglich nur eine Nacht bleiben wollten, wurden es am Ende doch drei. So sehr hat es uns dort gefallen.

Die Hytte hatte Wohnküche mit komplettem Geschirr, Kaffeemaschine und sogar Toaster, Schlafzimmer und getrenntes Bad mit fließend warmem und kaltem Wasser, Balkon mit Tisch und Stühlen, frische Blumen in der Vase und viel Natur drumherum. Die Aussicht war einfach umwerfend! Super! Alles hat uns bestens gefallen!


25.08.2001: Besuch des Kulturhused in Landa

Der Tag beginnt ruhig aber regnerisch. Wir wollten zwar auf den Preikestolen, haben dann aber entschieden, den Ausflug auf morgen zu verschieben.

Also sind wir zum Kulturhused nach Landa gefahren, um das Kulturhused mit den Ausgrabungen und Rekonstruktionen von Funden aus der Ära zwischen 1500 v.Ch. und 600 n.Ch. zu besichtigen. Dieses wunderschöne "Live"-Museum war nämlich nur ein paar Kilometer von unserer Hytte entfernt. In dieser Gegend wurde erst vor Kurzem die Existenz eines Wikingerdorfes entdeckt, ähnlich dem in Borg auf den Lofoten. Hier arbeiten Universitätsstudenten an der Rekonstruktion von 14 Häusern aus der Bronze- und Eisenzeit, sowie aus der vorrömischen Epoche. Einige dieser Gebäude sind bereits fertig gestellt und lassen uns, mit dem Garten davor und dem lodernden Feuer im Kochgraben, heute schon erahnen, wie sich das Leben damals abgespielt hat: hart aber unverfälscht - es hätte uns gefallen! Renato und ich haben die Gemeinde Landa angeschrieben, um auch etwas zu der guten Arbeit der Studenten beizutragen: wir könnten alle Beschreibungen und Schriften kostenlos ins Deutsche und Italienische übersetzen. Wir warten auf Antwort.

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Wir besuchen Stavanger, die wirtschaftlich durch das Erdöl stark gewordene Stadt, strotzend vor modernen Gebäuden und Infrastrukturen, die uns aber kaum interessierten. Nett war allerdings die Altstadt (Gamle Stavanger) mit ihren 150 weissen Holzhäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert und den kuriosen Schildern. Schade daß es regnete. Wir fahren zurück mit der Fähre Lauvik-Oanes in unsere schönen Hytte zu einem prima Abendmahl.


26.08.2001: Aufstieg zum Preikestolen

Auch das schlechte Wetter konnte uns die Laune nicht vermiesen, da wir endlich zum Preikestolen aufbrechen, dem berühmtesten Aussichtspunkt ganz Skandinaviens. Wir starten zu Fuß von der Preikestolenhytta, ausgerüstet mit Wanderschuhen und Regenkleidung, die leider nötig wurde. Der Weg erwies sich als angenehm und gut beschildert (T). Wir trotteten inmitten einer lange Prozession von norwegischen Jugendlichen, die uns aber bald überholten, sodaß wir uns schnell am Ende der Kolonne wiederfanden. Es freute uns zu sehen, daß Jugendliche sich so sehr an Natur und Bergen erfreuten und teilten mit ihnen, wenn nicht die schnelle Gangart, so doch die freudige Erwartung zum Ziel zu gelangen - Der Preikestolen (Predigerstuhl) gilt ja zu Recht als Sinnbild der atemberaubenden Aussichtspunkte Norwegens. Nach zwei Stunden und 600 Metern Höhenunterschied erreichen wir durchnässt aber überglücklich das Nebel-verhangene Ziel. Wir konnten kaum etwas erkennen und das schlechte Wetter raubte uns den elektrisierenden Ausblick auf den Lysefjord. Trotz des Wetters vermag dieses herrliche Land zu bezaubern und wir waren, wie Alle, überwältigt von diesem berauschendem Gefühl.

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